Schulbesuch für Kriegskinder in Süd-Kivu

Foto: Masoso A. - 2024
Foto: Masoso A. - 2024

 

Die 8-jährige Cécile Tumukunde wurde in Rugezi, Süd-Kivu, DR Kongo geboren. Als Sie vier Jahre alt war, überfielen Mai-Mai Rebellen ihr Dorf und töteten sehr viele Menschen. Ihre Familie gehörte zu den wenigen Überlebenden der brutalen Angriffe der Rebellen.

 

Sie flohen und suchten Schutz im 25 km entfernten Minembwe, dem Verwaltungszentrum der Region Fizi und zugleich MONUSCO-Basis der Vereinten Nationen sowie das Hauptquartier der 12. Brigade der kongolesischen Armee (FARDC). In den folgenden Wochen rückten die Angriffe der Mai-Mai immer näher während die Bevölkerung die Soldaten der kongolesichen Armee beschuldigte mit dem Feind zusammen zu arbeiten. Die MONUSCO wurde für ihre Untätigkeit bei der Verteidigung der Zivilbevölkerung kritisiert. 

 

In dieser Zeit organisierten die Frauen von Minembwe im Juni 2021 friedliche Versammlungen, um auf die desolate Sicherheitslage aufmerksam zu machen und die kongolesische Politik um Schutz zu bitten. Doch die Soldaten, die keine Aufdeckung ihrer Verbrechen wollten, lösten diese Versammlungen gewaltsam auf. Am 30. Juni 2021 feuerten sie auf die Menschenmenge, töteten vier Frauen und einen Mann. Unter den Opfern war auch der Céciles Vater. Seit seinem Tod fehlt der Ernährer und die vierköpfige Familie ist in tiefe Armut gefallen. Ohne die Hilfe von Mission Kongo könnte Cécile Tumukunde nicht zur Schule gehen. 

 

Leider ist das Mädchen kein Einzelfall. Das Leben vieler Kinder in dieser Region ist geprägt von unvorstellbarem Leid. Sie haben weder genug zu essen noch angemessene Kleidung. Die Bildungsmöglichkeiten sind durch die anhaltenden bewaffneten Konflikte stark eingeschränkt.

Neuigkeiten aus diesem Projekt:


Mission Kongo Koordinatorin trifft den Friedensnobelpreisträger Dr. Denis Mukwege in Bukavu, DR Kongo

Masoso Bideri Antoinette - Mission Kongo e.V.  trifft Dr. Denis Mukwege, Panzi Hospital Bukavu
v.l. Rachel Walters, Dr. Denis Mukwege, Masoso Bidri Antoinette

Es passiert nicht jeden Tag, dass man einen Friedensnobelpreisträger persönlich trifft. Masoso Bideri Antoinette - unsere Koordinatorin im Kongo hatte jetzt die Ehre Dr. Denis Mukwege zu treffen, den Mann, der am 10. Dezember im Rathaus von Oslo mit dem Friedensnobelpreis 2018 ausgezeichnet wurde. Dr. Mukwege wurde 1955 in der damals noch belgischen Kolonie Kongo geboren und hat sein Leben der Verteidigung von Opfern sexueller Gewalt gewidmet. 

Masoso Bideri kümmert sich auch um Opfer von Gewalt. In ihrem Fall sind es Waisenkinder, deren Eltern von Mai-Mai Milizen getötet wurden oder deren Familien durch die latente Gewalt in der Region zerstört wurden. Sie leitet schon seit 2014 unser Kriegswaisen-Projekt im Hochland von Minembwe, 250 Kilometer entfernt von Bukavu und nur schwer auf normalen Landkarten zu finden. Für Masoso fängt alles mit Bildung an, denn Lesen, Schreiben und eine gute Ausbildung sind das Fundament für nachhaltige Veränderung und für den Frieden in ihrer Heimat. Mission Kongo e.V. unterstützt ihre Arbeit mit Schulstipendien, Materialien, Modernisierung oder Neubau von Schulen.

 

Auf ihre Frage, was der Schlüssel zum Erfolg von Hilfsprojekten im Osten des Kongo ist, antwortete Dr. Mukwege „Frieden - ohne Frieden keine nachhaltige Verbesserung“. Besonders gut gefiel ihm der lokale Ansatz unserer Hilfe und das wir schon heute auf die aktive Mithilfe der Frauen aus den Gemeinden setzten. Frieden und Veränderung beginnen in den Familien und werden von dort in die Dörfer, Städte und manchmal in das ganze Land getragen.

 

Hilf uns Masoso und ihrer Organisation Misericorde weiter beim Ausbau der Schule in Minembwe zu unterstützen und so bessere Bildung und Chancen für alle ins Hochland von Minembwe zu bringen. 

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Schulbeginn auch im Kongo

Mission Kongo e.V. - Süd-Kivu Projekt Kongo
Foto: Masoso Bideri Antoinette - Süd Kivu 09/2018

Wie auch hier in Deutschland hat für die Kinder in unserem Süd-Kivu Projekt das neue Schuljahr begonnen. Mit den vielen Spenden, die wir von euch erhalten haben, können wir auch in diesem Jahr allen Kindern den Schulbesuch ermöglichen. In diesem Jahr wechselten vier weitere Kinder aus der sechsten Klasse der Grundschule in die weiterführende Schule. Alle Kinder und Jugendliche in diesem Projekten erhielten eine neue Schuluniform, die von den Misericorde Frauen geschneidert wurden. Außerdem gab es Bücher, Hefte, Stifte und andere Materialien für alle. Große Freude von Seiten der Schulstarter bescherte auch eine ganze Stange Seife, eine Tube Zahnpasta und eine Zahnbürste für jedes unserer Kids. Die Kleinsten haben gleich versprochen jeden Tag ihre Zähne zu putzen. 

Days for Girls - waschbare Binden verändern alles

Wenn Mädchen in Afrika ihre Periode haben, versäumen sie oft für mehrere Tage den Schulunterricht. Es mangelt nicht nur an Hygieneartikeln, sondern auch an Offenheit. Doch es gibt Projekte und Ideen, die Abhilfe versprechen.

 

So sieht es in der westlichen Welt aus: Auf schicken Regalen sind fein säuberlich 50 Arten von Binden und Tampons aufgereiht. Super und Mini, mit Flügeln, Vliesoberfläche oder dezenter Duftnote - Mädchen und Frauen haben bei Hygieneartikel für die Menstruation die Wahl. In den meisten Ländern Afrikas ist dies undenkbar, vor allem für die Landbevölkerung. Wenn Mädchen hier ihre Periode haben, können sie vier oder fünf Tage lang nicht zur Schule gehen, weil sie nichts zur Verfügung haben, was den Blutstrom aufhält. Ein fast vergessenes Problem, das nur wenig Beachtung findet. Eine Lösung für das Dilemma bietet die amerikanische Organisation Days for Girls mit ihren lokal hergestellten "Days for Girls Kits". In einem Stoffbeutel befinden sich 6 wiederverwendbare Binden, Panties, ein Waschlappen, zwei Plastiktüten und zwei undurchlässige Vorlagen. Die Organisation hofft bis 2018 rund 1 Million Days for Girls Kits verteilt zu haben.

 

 

In Kooperation mit Days for Girls hat unsere Koordinatorin Masoso Antoinette jetzt den Mädchen aus unserem Kriegskinder in Süd-Kivu Schulprojekt die DfG-Kits mitgebracht und erklärt. Mawazo, Namahoro und Nyagiciro (von links nach rechts) sind begeistert und freuen sich sehr über diese neu gewonnene Freiheit. 

 

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Zwei Stunden Licht zum lernen

Große Freude über Solar-Lampen

Mission Kongo - Solarlampen Projekt in Süd Kivu, DR Kongo
Foto: Masoso Antoinette, Misericorde

Schon seit dem Schuljahr 2015/16 unterstützen wir eine Gruppe von Kriegswaisen im Osten der DR Kongo, indem wir den Schulbesuch für diese Kinder und Jugendlichen finanzieren. Zunächst waren es nur 12 Kinder, seit diesem Sommer sind es schon 35.

 

Ein Problem ist jedoch, dass die meisten Kinder nach der Schule noch im Haushalt oder auf den Feldern helfen müssen. Da es keinen Strom gibt und die Sonne bereits um 19:00 Uhr untergeht (der Kongo liegt direkt am Äquator), bleibt viel zu oft keine Zeit mehr für die Hausaufgaben oder um für die nächste Klassenarbeit zu lernen.

 

Gemeinsam mit dem Kinderbeirat Münster der Kinderhilfsorganisation Children for a better World e.V. in Kooperation mit dem Coppenrath Verlag konnten wir dieses Problem lösen. Alle Kinder und deren Pflegefamilien wurden jetzt mit einer Solarlampe von Villageboom ausgestattet. So konnten wir jedem Kind zwei Stunden Licht fürs Lernen schenken. Außerdem sparen die Pflegefamilien jetzt im Schnitt US$ 6,- pro Monat, die sie bisher für Petroleum ausgeben mußten. 

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Erster Schultag für Kriegswaisen im Kongo

Kriegskinder in Süd Kivu - Mission Kongo e.V.

Am 9. September hat im Kongo das neue Schuljahr angefangen. Für 32 Kinder und Jugendliche aus dem Hochland von Minembwe im Osten des Zentralafrikanischen Landes ein ganz besonderer Tag. Die Meisten von ihnen haben beide Eltern an den immer wieder aufflammenden Krieg in der Region verloren. Sie wohnen bei Pflegefamilien, die die Kosten für ihre Ausbildung beim besten Willen nicht aufbringen können. Hier hilft Mission Kongo gemeinsam mit unserem lokalen Partner Misericorde. Neben den Schulgebühren bekam jedes Kind eine neue Schuluniform, Hefte und Stifte sowie ein neues Paar Schuhe für den täglichen Marsch zur Schule. Manche Kinder laufen täglich 2-3 Stunden, um am Unterricht teilnehmen zu können. Für viel Freude sorgten auch die neuen T-Shirts mit dem Aufdruck „Schule hat begonnen“ die unsere Koordinatorin Masoso Antoinette für alle Kinder im Gepäck hatte. 

 

An dieser Stelle möchten wir nochmals den Leserinnen und Lesern der Westfälischen Nachrichten aus Münster danken, die mit Ihren Weihnachtsspenden 2015 diese wunderbare Möglichkeit für diese Kinder eröffnet haben.

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Hier war die Reise zu Ende

Foto: Masoso A. - Bukavu DRC
Foto: Masoso A. - Bukavu DRC

Bereits am 7. Januar hatte sich unsere Mitarbeiterin  Masoso von Bukavu aus auf den Weg in die Berge nach Minembwe gemacht, um nach dem Rechten zu schauen und die Schulgebühren für das zweite Trimester der Misericorde-Kinder zu bezahlen. 

Der Weg ist immer sehr beschwerlich und dauert mindestens einen, bei schlechter Witterung aber auch schon mal zwei Tage. Dieses Mal zeigte sich das Wetter von seiner besonders schlechten Seite und bescherte auch noch schlechte Sicht. Dabei ist der Wagen dann leider in einem Graben gelandet (siehe Foto) und es dauerte 3 Tage um ihn wieder flott zu machen. Unsere Mitarbeiterin Masoso wollte darauf nicht warten, machte noch ein Foto von der Situation und lief den Rest der Strecke - immerhin 5 Stunden Fußmarsch. 

 

Tolle Leistung - und wir sind sehr froh, dass sie inzwischen wieder wohlbehalten zurück in Bukavu ist und diese tollen Fotos für euch mitgebracht hat.

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Neuigkeiten aus SÜD-KIVU

Schülerinnen und Schüler aus dem Projekt an ihrem 1. Schultag
Schülerinnen und Schüler aus dem Projekt an ihrem 1. Schultag

In den letzten Tagen haben wir schöne Neuigkeiten aus unserem Süd-Kivu Projekt erhalten. Masoso Antoinette, unsere Koordinatorin vor Ort, war im September von Bukavu in das drei Tage entfernte Minembwe gereist, um dort die erste Gruppe von Kindern bei Ihrem Schulanfang zu begleiten.




So eine Reise ist nicht ungefährlich und darum reiste sie auch nicht allein, sondern in einem Auto-Konvoi, der jeden Mittwoch Bukavu verlässt und wenn alles gut geht am Samstag auf dem Hochplateau von Minembwe eintrifft. Bei dieser Reise hat glücklicherweise alles gut geklappt.

 

Im Gepäck hatte Masoso die neuen Schuluniformen, Hefte, Stifte und einen Rucksack für jedes Kind. Vor Ort wurden noch ein paar Schuhe und eine Jacke gekauft, denn gerade in den Morgen- und Abendstunden wird es auf dem Hochplateau manchmal empfindlich kalt.

 

Als nächstes stand die Anmeldung der Kinder in den Schulen auf dem Programm. Bis auf ein Mädchen, das bereits auf eine weiterführende Schule geht, wurden alle auf der Ecole Primaire de EVOMI (Evomi Grundschule) angemeldet.

 

In diesem Projekt ist es so, dass die Waisenkinder von Mitgliedern des lokalen Vereins Misericorde versorgt werden und in deren Familien leben. Wir unterstützen diese großartigen Familien durch die Übernahme der Schulgebühren. Insgesamt warten 35 Kinder darauf regelmäßig zur Schule gehen zu dürfen - die ersten 10 sind seit September dabei. Jetzt suchen wir nach einer langfristigen Finanzierung für alle 35 Kinder des Projektes.

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